20 Jahre Rostock-Lichtenhagen

Der 20. Jahrestag der Pogromnaechte von Rostock-Lichtenhagen ist Anlass fuer zahlreiche Veranstaltungen und Projekte in Deutschland. Unter anderem wird mit Filmvorfuehrungen der Dokumentation “Die Wahrheit liegt in Rostock“, an die Ereignisse erinnert.

Im August 1992 griffen Neonazis und Bewohner die Zentrale Aufnahmestelle fuer AsylbewerberInnen, sowie ein benachbartes Wohnheim fuer vietnamesische VertragsarbeiterInnen an. Ueber drei Tage dauerten die rassistischen Ausschreitungen. Schaulustige applaudierten als das Wohnheim schliesslich in Brand gesteckt wurde. Die Polizei sah weitgehend tatenlos zu. Nur Wochen nach den Übergriffen wurde im Bundestag das Grundrecht auf Asyl abgeschafft.

Die Filmproduktion “Die Wahrheit liegt in Rostock” entstand 1993 mit Hilfe von Menschen, die sich zum Zeitpunkt der Ereignisse im attackierten Wohnheim befanden. Der Film beinhaltet unter anderem Interviews mit vietnamesischen VertragsarbeiterInnen, der Polizei, AnwohnerInnen, Neonazis und AntifaschistInnen. Er zeichnet nach, wie die Stimmung auch durch behördliche Maßnahmen angeheizt wurde und untersucht, warum die Polizei während der Pogrome drei Tage lang komplett untätig blieb.

Bereits Anfang Mai diesen Jahres haben sich die Macher der Rostocker Zeitschrift “Stadtgespraeche” mit dem bevorstehenden Jahrestag im August beschaeftigt. Mit Hilfe einer Crowdfunding-Initiative wurde genug Geld aufgebracht, um 10.000 DVD-Exemplare von “Die Wahrheit liegt in Rostock” zu produzieren. Anfang August wurden die DVDs kostenlos an Haushalte in Rostock verteilt.

Filmvorfuehrungen:

Leipzig: Thu, 09.08.2012, 20.00 Uhr

Bremen: Sa, 11.08.2012, 18.00 Uhr

Hamburg: Su, 12.08.2012, 20.00 Uhr

Dresden: Wed, 15.08.2012, 21.00 Uhr

Kassel: Thu, 16.08.2012, 19.30 Uhr

Uelzen: Wed, 22.08.2012, 18.30 Uhr

Bruchsal: Wed, 05.09.2012, 18.30 Uhr

 

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20 years Rostock-Lichtenhagen

Screenings of the documentary “The Truth lies in Rostock” are scheduled for the next few weeks in Germany to remember the pogroms in Rostock-Lichtenhagen 20 years ago.

In August 1992 Neo-Nazis and local people attacked the Central Refugee Shelter, as well as an apartment complex, where Vietnamese contract workers lived . The riot lasted over three days and was the worst mob attack against foreigners in postwar Germany. Stones and  petrol bombs were thrown at the apartment block and neighbours applauded when it finally caught fire. The police took hardly any actions to prevent these events. Only a few weeks after the racist attacks the German government abolished the right of asylum.

The Rostocker newspaper “Stadtgespraeche” has already commemorate the upcoming anniversary earlier this year. Thanks to a crowdfunding initative they were able to collect enough money to produce 10,000 free copies of “The Truth lies in Rostock”. At the beginning of August volunteers distributed the DVD to households in Rostock.

Filmscreenings:

Leipzig: Thu, 09.08.2012, 20.00 Uhr

Bremen: Sa, 11.08.2012, 18.00 Uhr

Hamburg: Su, 12.08.2012, 20.00 Uhr

Dresden: Wed, 15.08.2012, 21.00 Uhr

Kassel: Thu, 16.08.2012, 19.30 Uhr

Uelzen: Wed, 22.08.2012, 18.30 Uhr

Bruchsal: Wed, 05.09.2012, 18.30 Uhr

 

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Antifa Saar Screening of The Truth Lies in Rostock

The Antifa Saar group are organising a screening of the new German version of the Truth Lies in Rostock on  Thursday July 7th as part of a campaign to commemorate the murder of Samuel Yeboah, a refugee from Ghana, in 1991 in the Saarbruecken area. There will also be a talk and discussion about the murder and the lack of an official remembrance.

For more details contact: AntifaSaar

antifasaar@yahoo.de

Filmvorführung: „Die Wahrheit liegt/lügt in Rostock“ – mit Kurzvortrag zum Mord an Samuel Yeboah
Donnerstag, 7. Juli 2011
20 Uhr im Kino achteinhalb
Nauwieserstraße 19, Saarbrücken

Am 19. September 1991 wurde der Flüchtling Samuel Yeboah bei einem rassistischen Brandanschlag in Saarlouis ermordet. Diese Tat ist bis heute nicht aufgeklärt, bis heute erinnert nichts in Saarlouis an den gewaltsamen Tod Yeboahs. Im Rahmen einer Kampagne anlässlich seines 20. Todestages zeigen wir den Film „The truth lies in Rostock“.

Zum Film:
Im August 1992 griff ein Mob aus Anwohner_innen und Nazis vier Tage lang die ?Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber? (ZaST) im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen an. Begeisterte und applaudierende Deutsche machten aus dem brutalen Pogrom ein rassistisches Volksfest, auf dem sie weitgehend ungestört von der Polizei den Wahn eines ?Deutschlands nur für Deutsche? realisieren konnten. Verhaftet werden vor allem Antifaschist_innen die gekommen waren um zu tun was die Polizei nicht Willens war: Die Nazis zu vertreiben. Rostock ist nur ein Beispiel für eine ganze Reihe von Anschlägen zu Beginn der 90er Jahre. Die Politik reagiert auf Rostock, Mölln, Solingen, Hoyerswerda und andere, indem sie der Straße nachgibt: Das Asylrecht wird 1993 faktisch abgeschafft.
Die Videoproduktion ?The Truth lies in Rostock? entstand 1993 unter maßgeblicher Beteiligung von Menschen, die sich zum Zeitpunkt der Geschehnisse im attackierten Wohnheim befanden. Deshalb zeichnet sich die Produktion nicht nur durch einen authentischen Charakter aus, sondern versteht sich auch Jahre danach als schonungslose Kritik an einer Grundstimmung in der bundesrepublikanischen Gesellschaft, die Pogrome gegen Migrant_innen oder einfach nur ?anders aussehende? überhaupt erst möglich macht.
Eine Montage von Videomaterial, gedreht aus den angegriffenen Häusern heraus, Interviews mit Antifaschist_innen, den vietnamesischen Vertragsarbeiter_innen, der Polizei, mit Bürokraten, Neonazis und Anwohnern. Eine Dokumentation über das heimliche Einverständnis der Politik und über die verbreitete Angst.

Diese Aufführung wurde ermöglicht durch www.Spectacle.co.uk

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